Jedes Jahr im April findet Weltweit der Tag der kleinbäuerlichen Landwirtschaft statt. Eigentlich hatten wir zusammen mit der roten und der kleinen Beete und dem Ernährungsrat viele Vortrge, Diskusionen und ein rauschendes Fest geplant. Nun ist alles in die Viren gefallen. Als zeichen das wir dennoch kämpferisch bleiben für mehr Ernährungssouverenität, lokale Ernährung und faire Arbeitsbedingungen haben wir ein Banner gemalt und dieses auf den sozialen Medien geteilt.
* Zum Hintergrund *
Am 17.4.1996 wurden in Eldorado dos Carajás im brasilianischen Bundesstaat Pará 19 Landlose während einer friedlichen Demonstration ermordet. Der seitdem jährlich stattfindende Aktionstag „La Via Campesina“ (spanisch: „der bäuerliche Weg“) wird vom gleichnamigen weltweiten Netzwerk getragen, in dem sich Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen, Hirt*innen und Fischer*innen zusammen organisieren, um gemeinsam für einen freien Zugang und nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen Boden, Wasser und biologischer Vielfalt und für Ernährungssouveränität zu kämpfen.
* In diesem Jahr *
In diesem Jahr macht das internationale Netzwerk „La Via Campesina“ auf die besondere Situation der ländlichen Bevölkerung in Zeiten von Covid-19 aufmerksam:
So werden Kleinbäuer*innen, die immerhin 70% der Weltbevölkerung ernähren, derzeit oft am Verkauf ihrer Produkte gehindert, weil viele lokale Märkte schließen müssen und Ausgangssperren verhängt sind. Vielerorts verdirbt Gemüse auf dem Feld, obwohl Menschen in der Stadt hungern. Tausende Landarbeiter*innen tragen bei ihrer Arbeit ein hohes Risiko, da sie mit geringem Schutz und ohne Zugang zur Gesundheitsversorgung arbeiten müssen. So ist es in der derzeitigen Situation wichtig, vor allem lokale Märkte unter Sicherheitsauflagen wieder zu eröffnen. Zugleich sind Kleinbäuer*innen in besonderer Weise der Repression ausgesetzt, wenn sie die Ausgangssperren nicht befolgen.